Demnächst: Werkbank im Eigenbau

Nachdem ich schon die eine oder andere Werkbank gebaut habe, bin ich jetzt bei einem Design angekommen, mit dem ich sehr zufrieden bin. Die Elemente sind vergleichsweise günstig zu bekommen: Tragender Rahmen und Beine aus Fichtenbalken, Tisch-Platte aus MDF und ein Schutzring aus Multiplex. Dazu ein paar Schrauben und drei Dübel um sie an der Wand zu fixieren.

Am Rahmen habe ich eine Weile experimentiert, bis ich die für mich nützlichste Form gefunden hatte. Außerdem habe ich der Tischplatte ein Lochraster verpasst. So viele Spannoptionen wie möglich sind mir am wichtigsten.

Projektseite für Selbstbau-Leimzwinge fertig gestellt

Leimzwinge komplett
Die fertige Leimzwinge

Endlich ist die Projektseite für die Selbstbau-Leimzwinge fertig. Es fehlte noch der Bauplan im PDF-Format.

Am Wochenende habe ich endlich den Hebel mit aus der Werkstatt genommen um ihn nachzumessen. Es waren ein paar Versuche notwendig, bis der Exzenter richtig saß.

Viel Spaß beim Nachbauen.

Kleiner Tipp für’s Modifizieren: wer mehr Ausladung will, muss die Backen massiver bauen. Sonst biegen sie sich zu stark durch.

Noname-Stemmeisen schärfen

Ausgebrochener Stemmeisengriff
Der Ring soll das Stemmeisen oben schützen. Hier ist er lose und das Holz von schlechter Qualität.
Spiegelseite - vorher und nachher
Links: Geschliffene Spiegelseite
Rechts: Original
Steicheisen und Wasserstein
Ein Wasserstein mit zwei Körnungen, 1000 und 6000 eignet sich gut um Stecheisen zu schärfen.
Wasserstein tauchen
Der Wasserstein muss ca. 20 min getaucht werden. Es dürfen keine Blasen mehr aufsteigen.
Schärfführung sorgt für präzisen Schliff
Die Schärfführung verhindert seitliches Kippen und sorgt für einen gleichbleibenden Anstellwinkel.
Schärfführung von unten
Die Messingrolle stellt sicher, dass das Stecheisen geschliffen wird und nicht die Führung.
Stecheisenschneide - poliert
Die linke Stecheisenschneide ist geschliffen und poliert.

No-Name Stemmeisen bekommt man ab ca. 11 Euro zum Beispiel bei Pollin. Das man für das Geld keine Wunder erwarten darf, versteht sich von selbst. Solche Stemmeisen sind besser als gar keine — aber nicht viel besser.

Auf dem ersten Bild sieht man eines der typischsten Probleme billiger Stemmeisen. Statt sich flach zu hämmern brechen die Holzgriffe dort aus, wo sie der Klüpfel trifft. Es hilft auch nicht gerade, dass der Schutzring bei etwa der Hälfte der Griffe lose sitzt.

Die Schneide und die Spiegelseite sehen so aus, als wären sie mit einer groben Scheibe auf der Hand-Flex geschärft worden. Tiefe Riefen lassen genau erkennen, wo die Schleifscheibe gelaufen ist.

Ich habe mich gefragt, ob man solche Stecheisen mit einem Wasserstein merklich verbessern kann. Die Antwort ist meiner Meinung nach: ja — aber es lohnt sich nicht, das von Hand zu machen.

Ich habe etwa 90 Minuten an einem einzelnen 20 mm Stemmeisen geschliffen, bis es vorzeigbar war. Und selbst dann konnte man die tiefsten Riefen noch gut erkennen. Hätte man die Spiegelseite so schleifen wollen, dass sie ihren Namen zurecht trägt, dann wäre mindestens nochmal eine halbe Stunde dazu gekommen.

Vermutlich wäre ich etwas schneller gewesen, wenn ich noch einen gröberen Stein für den ersten Schliff hätte. Allerdings nicht viel schneller.

Der Wasserstein muss ca. 10 min getaucht werden. Es dürfen keine Blasen mehr aufsteigen.

Einen Kombistein mit einer 1000er und 6000er Körnung bekommt man für ungefähr 20 Euro. Damit der Schliff später gerade ist, kann ich eine Schleifführung empfehlen, für die man nochmal etwa 15 Euro rechnen muss. Die Schleifführung sorgt dafür, dass die Schneide im rechten Winkel bleibt und der Schnittwinkel konstant angestellt ist. Profis können das auch ohne, ich fühle mit mit der Schleifhilfe sicherer.

Die Schleifhilfe klemmt das Stemmeisen ein und die Rolle sorgt dafür, dass sich die Führung nicht abnutzt.

Die wichtigste Frage ist die nach dem erreichbaren Resultat der Schärfaktion. Die Spiegelseite habe ich deutlich glatter bekommen, allerdings sah man die tiefsten Riefen am Ende immer noch. Sonst hätte ich noch deutlich länger schleifen müssen. Die Schneide selbst ist gut geworden. Plan, scharf und spiegelnd. Das Eisen funktioniert definitiv besser als vorher.

Allerdings ist der Aufwand für das erste Schärfen elend lange. Ein zusätzlicher gröberer Wasserstein würde hier vielleicht helfen.

Meiner Meinung nach investiert man besser in einen ordentlichen Satz Stemmeisen. Dann muss man nur noch gelegentlich nachschärfen. Besseren Stahl und einen haltbaren Griff gibt’s in der Regel dann auch.

Ein Sechser-Satz einfache europäische Stemmeisen von Dictum kostet zu dem Zeitpunkt, zu dem ich den Artikel schreibe 100 Euro. Das ist vermutlich eine bessere Investition als einen halber Tag Schleifarbeit auf dem Wasserstein.

Eine gute Einführung in das Thema schärfen von Stemmeisen und Hobeleisen bekommt man übrigens bei Holzwerken-TV.

Handhobeln ist eine Kunst für sich

Werkbank im Chaos
Eine unaufgeräumte Werkbank ist nutzlos
Handhobel No. 5
Der Handhobel No.5 ist vermutlich der bekannteste unter den angelsächsichen Metallhobeln.

Mich hätte fast der Schlag getroffen, als ich heute in meine Werkstatt gekommen bin. Nachdem mir das letzte Mal die Zeit knapp geworden ist, habe ich einfach alles liegen und stehen gelassen wie es war. An sinnvolles Arbeiten ist da nicht zu denken.

Diesmal brauchte ich die Werkbank komplett frei, weil ich mich an das eine Handwerkzeug machen wollte, um dessen Handhabe ich mich seit Jahren erfolgreich gedrückt habe: den Handhobel. Um zu lernen wie man richtig damit umgeht, habe ich mir einen No. 5 und eine No. 7 gekauft. Eher günstige Modelle, weil ich noch nicht weiß, ob ich mit dem Hobel je warm werde. Ich muss gestehen, auf YouTube sah das Abrichten von Rohholz leichter aus als es in Wirklichkeit ist.

Meine Ergebnisse beim Abrichten eines rohen Ahornbretts sind eher bescheiden. Die Einstellmöglichkeiten der angelsächsischen Hobel sind für Anfänger erschlagend. Das braucht auf jeden Fall noch Übung.

Fräszirkel und warum man beim Fräsen eine Unterlage verwenden sollte

Unser heutiger Artikel beschreibt einen Fräszirkel, mit dem man auch sehr kleine Kreise schneiden kann.

Der eigentliche Trick für die kleinen Kreise sind die Löcher, die sich unter der Fußplatte des Fräsers verstecken. Sie sind für eine Senkkopfschraube angefast. Die Schraube Löcher haben den exakten Außendurchmesser einer metrischen Schraube, damit die Führung zuverlässig sitzt.
Das ist die gerechte Strafe, wenn man aus Faulheit auf eine Unterlage beim Fräsen verzichtet.
Zweikomponentenspachtel wetzt Werkbankscharten aus
Zweikomponentenspachtel hält die Werkbank plan.

Die Anwendung ist fast idiotensicher. Allerdings empfiehlt es sich, beim Fräsen auf der Werkbank immer eine Unterlage zu verwenden, die etwas abbekommen darf. Sonst fräst man aus Versehen in die Werkbank, wie man im Bild nebenan leicht erkennen kann.

Da mir das gerade beim Zirkelfräsen schon ein paar Mal passiert ist, möchte ich das jedem dringend ans Herz legen.

Weniger aus Schönheitsgründen, sondern weil Werkstücke beim montieren plan aufliegen sollen, repariere ich üble Scharten mit Zweikomponentenspachtel.

Besonders wenn man Stücke auf der Werkbank rechtwinklig ausrichten will, sollte die Oberfläche zuverlässig plan sein.

Falz schneiden auf der Tischkreissäge

Schmaler Falz auf der Tischkreissäge
Brett, von beiden Seiten mit einem schmalen Falz versehen.
Zwingen von oben in den Opferanschlag gesteckt
Zwingen von oben in den Opferanschlag gesteckt
Der Opferanschlag schützt den Längsanschlag
Der Opferanschlag schützt den Längsanschlag

Zwei Typen von Falzen schneide ich gerne auf der Tischkreissäge:

Entweder sehr große, weil dann weniger Späne entstehen als auf der Tischfräse und sehr schmale. Im Bild rechts ist das Brett von zwei Seiten stehend gefalzt um einen schmalen Steg zu erzeugen.

Wenn der Falz schmaler ist als das Sägeblatt breit, dann braucht man einen Opfer-Anschlag aus Holz. Die passenden Zwingen vorausgesetzt, reicht ein gerades Brett mit zwei Langlöchern.

Die Langlöcher sorgen dafür, dass die Zwingen nicht überstehen. Sonst wären sie dem Werkstück beim Schieben im Weg.

Die meisten Längsanschläge haben eine abnehmbaren Zweitanschlag, der mit Schrauben oder einer Klemmvorrichtung festgemacht ist. Den könnte man aus Holz nachbauen. Da der Opferanschlag aber per Definition ein Verschleißteil ist, wollte ich nicht zu viel Energie in seine Herstellung stecken.

Das Sägeblatt ist zuerst komplett versenkt und wird dann von unten langsam angehoben, so dass es sich in den Opferanschlag schneidet. Damit ist auch klar, warum man dafür nicht einfach den vorhandenen Anschlag verwenden kann.

Eimer am Zyklon implodiert

Implodierter Eimer
Der Staubfangeimer hat den Unterdrucktest nicht überlebt. Er ist implodiert.

So sieht das Ergebnis eines Experiments mit dem Eigenbauzyklon aus. Da der Eimer sich bei starken Unterdruck verformte wollten Thomas und ich ihn mit einem Ring innen verstärken. Mit dem Effekt, dass der Eimer mit einem lauten Knall implodiert ist. Wir haben drei Verbesserungsoptionen im Auge:

  1. Unterdruckventil (natürlich Eigenbau)
  2. komplettes Endoskelett oder
  3. anderer Fangbehälter — vorzugsweise etwas stabiler.

Am Rande: nach zwei Explosionen bei Projekten jetzt eine Implosion. Ich tue mir schwer damit, das als eine Trendwende in die richtige Richtung zu betrachten. Daran arbeiten wir wohl besser noch ein wenig.

Ein neues Rankgerüst für Peter und Lia

Thomas und ich haben für Peter und Lia die Einzelteile für ein Rankgerüst für die Terasse hergestellt. Das war zur Abwechslung mal Zimmermannsarbeit.

Thommy und Louisa in Arbeitsmontur
Thommy und Lousia waren begeistert von der Schutzkleidung. Und den großen Hämmern.

Der kleine Thommy (nicht zu verwechseln mit dem großen Holzwurm Thomas) und Louisa haben uns ein bisschen geholfen. Schließlich kommt das Rankgerüst ja auf die Terrasse ihrer Eltern. Die Schutzausrüstung hatte es ihnen offensichtlich angetan.

Keine Sorge, es ging nichts zu Bruch. Die gefährliche Pose war nur für die Kamera.

Ölspender platzt

Das scheint nicht meine Woche zu sein. Ich wollte heute eine Bierbank reparieren. Dabei musste ich eine der Verriegelungen neu justieren. Weil ich schon mal dabei war, wollte ich auch ein paar Tropfen Öl spendieren. Der Fehler in meinem Plan: ich hätte auf das Datum des Ölspenders sehen sollen, bevor ich ihn verwende.

Ein sanfter Drück auf die kleine Plastikflasche und das Ding ist geplatzt wie ein Ei in der Mikrowelle. Auf dem Boden meines Wohnzimmers hat sich in einem Meter Umkreis Graphitöl verteilt. Was für eine Sauerei.

Immerhin habe ich gelernt, dass sich Graphitöl gut mit Sodareiniger entfernen lässt.