Nachdem der Preis für meine zwei 7 und 4 Quadratmeter kleinen Räume einen neuen Höchststand erreicht hatte, war es an der Zeit sich etwas neues zu suchen. Die neue Werkstatt ist deutlich größer, kostet aber weniger als die Hälfte. Dafür liegt sie jetzt in einem Wohnhaus. Wie gut die Kellerdecke Schall isoliert wird sich noch zeigen müssen. Sonntags gehen jetzt definitiv nur noch Arbeiten, die leise sind. Leimen zum Beispiel.
Aus Nostalgie noch Fotos der leer geräumten alten Werkstatt. Die Lärmtoleranz werde ich vermissen. Preis und Geruch eher nicht.
Ein ehemaliger Duschraum beherbergte die Werkbank
Wie klein die Werstatt war kann man an der Türöffnung erkennen. Die ist 60 cm breit.
Das Fenster war schon beim Einzug in desolatem Zustand
Weil’s so schön war nochmal die Fotos von der Zeit bevor ich die Werkstatt renoviert habe. Angeblich war in den Räumen ein “DJ”. Nach dem Zustand zu urteilen tippe ich darauf, das “DJ” hier nicht für einen Plattenjongleur stand sondern für “Drogen Junkie”.
Der Raum für die Werkbank war ein Duschraum
Der Anblick der Duschtassen war nichts für schwache Nerven
Balkenunterbau im Duschraum
An den Wänden des Waschraums klebte verrottender dunkler Teppich mit einem Moder-Rauch-Aroma. Die Duschtassen beherbergten schimmelnde Schaumgummireste mit allerlei Getier. Und die Wände waren voller Graffiti. Mit anderen Worten: der Vermieter bekommt die Mieteinheit von mir in deutlich besserem Zustand zurück als ich sie vorgefunden habe.
Schon eine ganze Weile schreibe ich an einem Artikel über das Kürzen von Ikea-Schränken. Dabei musste ich feststellen, dass ich viel mehr Fotos hätte schießen müssen. So genau kann man die Schritte nicht beschreiben, dass Leser das nach der Anleitung ordentlich schaffen. Nächstes Mal werde ich jeden Schritt aufzeichnen. Fehlt nur noch ein Schrank zum Kürzen…
Ich war mal wieder in Pimplaune. Eigentlich wollte ich nur Licht an meiner Tischbohrmaschine anbringen. Aber erst einmal in Fahrt wurde dann gleich noch weiter modifiziert. Im Nachhinein hätte ich vor allem den Tiefenstop schon viel früher ändern sollen. Jetzt macht die Benutzung, im Gegensatz zu dem Mutternschei**, richtig Spaß.
Pei-Yu mit ihrem im Frauenschreinerkurs gebauten Klapptisch
Meine Frau Pei-Yu hat letztes Wochenende an einem Schreinerkurs für Frauen im Bildungszentrum Nürnberg (Kursnummer 35531) teilgenommen. Es war für sie ein Riesenspaß, besonders da aus reinem Zufall noch drei Kolleginnen aus der gleichen Firma dort waren. Unter der Anleitung von Frau Elisabeth Vandea bauten die anwesenden Damen wahlweise einen kleinen Klapptisch oder eine Blumentreppe. Pei-Yu hat den Klapptisch gebaut, der von der Größe her zum Tragen einer Topfpflanze ideal ist.
Das BIZ-Nürnberg bietet einen Frauenschreinerkurs an.
Die Lerninhalte waren: Messen, Anzeichnen, Bohren mit Handbohrmaschine und Bohrständer, Arbeiten mit der Stichsäge, Leimen und Schrauben.
Der Frauenschreinerkurs erlaubt den Teilnehmerinnen in ihrem eigenen Tempo Freude am kreativen Holzwerken zu entwickeln — ohne “schlaue” Sprüche von männlichen Hobbyschreinern. Das Konzept bewährt sich, die Kurse sind sehr gut besucht. Das gibt zwei Daumen hoch für die gelungene Einführung in die Welt des Holzwerkens. Hoffentlich können wir uns demnächst über Artikel von Hobbyschreinerinnen freuen!
Der Nullspieleinsatz schließt exakt mit dem Sägeblatt ab
Ein Nullspieleinsatz umschließt das Sägeblatt so eng wie möglich. Das verhindert erstens Ausriss, da die Sägezähne keinen Platz haben, die Holzfasern nach unten in den Spalt hineinzuziehen. Zweitens lassen sich mit den Nullspieleinsatz auch kleine Streifen schneiden, die sonst in den Spalt kippen oder fallen würden.
Lesen sie wie sie selbst einen Nullspieleinsatz bauen können. Wir zeigen das am Beispiel einer Bosch GTS 10 Tischkreissäge. Die Methode ist aber auf viel andere Kreissägen übertragbar.
Heute habe ich meinen Erfahrungsbericht zur DeWalt DW682 fertig gestellt.
Erstaunlich, wie lange es dauert, einen Artikel über eine Flachdübelfräse zu schreiben. Gut jetzt ist das natürlich nur mein Hobby, aber ich bin trotzdem froh, dass es der Artikel nach drei Monaten endlich vom Entwurf zur Veröffentlichung geschafft hat.
Das Werkzeug ist gerade mal handliche 14,5 cm lang und aus Manila-Paduok und Ahorn. Die Laufflächen, die Klemmung und der Keilbolzen sind aus Messing. Über zwei kleine Madenschrauben lässt sich die vordere Lauffläche in der Höhe verstellen, wenn man die Klemmung vorne öffnet.
Die Projektseite für den Werkbank-Eigenbau ist fertig. Viel Spaß beim Nachbauen und besonders beim Modifizieren — schließlich ist der größte Vorteil einer Eigenbaulösung, dass man sie individuell anpassen kann. Z.B. an die Körpergröße und Platzverhältnisse in der Werkstatt.
Die Rollcontainer darunter beschreibe ich ein anderes Mal.
Nachdem ich schon die eine oder andere Werkbank gebaut habe, bin ich jetzt bei einem Design angekommen, mit dem ich sehr zufrieden bin. Die Elemente sind vergleichsweise günstig zu bekommen: Tragender Rahmen und Beine aus Fichtenbalken, Tisch-Platte aus MDF und ein Schutzring aus Multiplex. Dazu ein paar Schrauben und drei Dübel um sie an der Wand zu fixieren.
Am Rahmen habe ich eine Weile experimentiert, bis ich die für mich nützlichste Form gefunden hatte. Außerdem habe ich der Tischplatte ein Lochraster verpasst. So viele Spannoptionen wie möglich sind mir am wichtigsten.
Der Ring soll das Stemmeisen oben schützen. Hier ist er lose und das Holz von schlechter Qualität.Links: Geschliffene Spiegelseite Rechts: OriginalEin Wasserstein mit zwei Körnungen, 1000 und 6000 eignet sich gut um Stecheisen zu schärfen.Der Wasserstein muss ca. 20 min getaucht werden. Es dürfen keine Blasen mehr aufsteigen.Die Schärfführung verhindert seitliches Kippen und sorgt für einen gleichbleibenden Anstellwinkel.Die Messingrolle stellt sicher, dass das Stecheisen geschliffen wird und nicht die Führung.Die linke Stecheisenschneide ist geschliffen und poliert.
No-Name Stemmeisen bekommt man ab ca. 11 Euro zum Beispiel bei Pollin. Das man für das Geld keine Wunder erwarten darf, versteht sich von selbst. Solche Stemmeisen sind besser als gar keine — aber nicht viel besser.
Auf dem ersten Bild sieht man eines der typischsten Probleme billiger Stemmeisen. Statt sich flach zu hämmern brechen die Holzgriffe dort aus, wo sie der Klüpfel trifft. Es hilft auch nicht gerade, dass der Schutzring bei etwa der Hälfte der Griffe lose sitzt.
Die Schneide und die Spiegelseite sehen so aus, als wären sie mit einer groben Scheibe auf der Hand-Flex geschärft worden. Tiefe Riefen lassen genau erkennen, wo die Schleifscheibe gelaufen ist.
Ich habe mich gefragt, ob man solche Stecheisen mit einem Wasserstein merklich verbessern kann. Die Antwort ist meiner Meinung nach: ja — aber es lohnt sich nicht, das von Hand zu machen.
Ich habe etwa 90 Minuten an einem einzelnen 20 mm Stemmeisen geschliffen, bis es vorzeigbar war. Und selbst dann konnte man die tiefsten Riefen noch gut erkennen. Hätte man die Spiegelseite so schleifen wollen, dass sie ihren Namen zurecht trägt, dann wäre mindestens nochmal eine halbe Stunde dazu gekommen.
Vermutlich wäre ich etwas schneller gewesen, wenn ich noch einen gröberen Stein für den ersten Schliff hätte. Allerdings nicht viel schneller.
Der Wasserstein muss ca. 10 min getaucht werden. Es dürfen keine Blasen mehr aufsteigen.
Einen Kombistein mit einer 1000er und 6000er Körnung bekommt man für ungefähr 20 Euro. Damit der Schliff später gerade ist, kann ich eine Schleifführung empfehlen, für die man nochmal etwa 15 Euro rechnen muss. Die Schleifführung sorgt dafür, dass die Schneide im rechten Winkel bleibt und der Schnittwinkel konstant angestellt ist. Profis können das auch ohne, ich fühle mit mit der Schleifhilfe sicherer.
Die Schleifhilfe klemmt das Stemmeisen ein und die Rolle sorgt dafür, dass sich die Führung nicht abnutzt.
Die wichtigste Frage ist die nach dem erreichbaren Resultat der Schärfaktion. Die Spiegelseite habe ich deutlich glatter bekommen, allerdings sah man die tiefsten Riefen am Ende immer noch. Sonst hätte ich noch deutlich länger schleifen müssen. Die Schneide selbst ist gut geworden. Plan, scharf und spiegelnd. Das Eisen funktioniert definitiv besser als vorher.
Allerdings ist der Aufwand für das erste Schärfen elend lange. Ein zusätzlicher gröberer Wasserstein würde hier vielleicht helfen.
Meiner Meinung nach investiert man besser in einen ordentlichen Satz Stemmeisen. Dann muss man nur noch gelegentlich nachschärfen. Besseren Stahl und einen haltbaren Griff gibt’s in der Regel dann auch.
Ein Sechser-Satz einfache europäische Stemmeisen von Dictum kostet zu dem Zeitpunkt, zu dem ich den Artikel schreibe 100 Euro. Das ist vermutlich eine bessere Investition als einen halber Tag Schleifarbeit auf dem Wasserstein.
Eine gute Einführung in das Thema schärfen von Stemmeisen und Hobeleisen bekommt man übrigens bei Holzwerken-TV.