Nachdem sich Sebastian aus Platzgründen eine neue Tischbohrmaschine Bosch PDB 40 gekauft hat, habe ich seine alte Mannesmann 1251 “geerbt”.

Diese leistet mir noch gute Dienste, trotz einiger negativer Rezessionen auf Amazon. Mein Bohrfutter läuft mit bloßem Auge betrachtet rund. Sie ist angenehm leise, im Gegensatz zum Bohrständer mit Bohrmaschine, die ich vorher benutzt habe. Die Ausladung und der Hub könnten manchmal ein wenig größer sein, aber einem geschenkten Gaul…

Jetzt aber zu den eigentlichen Erweiterungen / Umbauten / Verbesserungen.

 

1. Licht

1	Netzteil 5 Volt 1 Ampere	2 €
2	USB LED Leuchte	5 € / Stk
2	USB Buchse	1 € / Stk
1	Kippschalter	1,50 €
~	Kabel	~
~	Holz	~

Meine Idee war es simpel Licht an verschiedene Maschinen zu bringen. Also kam mir die Idee das ganze mit USB-Leuchten zu lösen. Und an den einzelnen Maschinen nur USB-Buchsen und Netzteile mit 5 Volt / 1 Ampere zu installieren.

Als Halter für die USB-Buchsen dient ein ca 10 cm großes Brettchen das an die Säule der Tischbohrmaschine geklemmt wird. Die Buchsen habe ich auf ein Stückchen Lochrasterplatine gelötet und einfach mit 5-Minuten-Epoxy an das Brettchen geklebt. Noch einen Schalter montiert, mit dem Netzteil verbunden (Polarität beachten !) und schon ist die Sache einsatzbereit.

Auf den Bilder sind die Buchsen noch waagrecht montiert, was sich später als nicht optimal heraus gestellt hat. Ich habe die Buchsen nachträglich senkrecht gestellt, so das die Leuchten von oben eingesteckt werden – auf einem späteren Bild ist dies zu sehen.

 

2. “verbesserter” Tiefenstop

1	Schraube M12 x 140
1	Schraube M6 x 16 + Unterlegscheibe
1	Senkkopfschraube M5 x 40
1	Einschlagmutter M5
1	Pertinax 20mm (alt. Hartholz)
1	Rundholz 20mm

Als Erstes habe ich den orginalen Tiefenstop entfernt.

Der neue Anschlag besteht aus 20 mm Pertinax – eine andere Möglichkeit wäre ein Hartholzklotz mit Rampamuffe. Da bei meiner Tischbohrmaschine der Anschlag am Gehäuse einen Winkel aufweist, habe ich diesen mit Hilfe eines Bretts auf dem Tisch und eines Winkelmessers ausgemessen. Auf der Tischkreissäge habe ich die Unterseite meines neuen Anschlags in diesem Winkel abgesägt. Anschließend habe ich ein 12 mm Loch für den neuen Stab gebohrt und um 90 Grad versetzt ein Gewinde M5 in das Pertinax geschnitten. Die Feststellschraube besteht aus einer Senkkopfschraube M5x40, einer Einschlagmutter M5 und einem runden Stück Multiplex, das ich mit einer Lochsäge hergestellt habe.

Den Rundstab mit 12 mm habe ich aus einer Schraube M12x140 gefertigt, von der ich den Kopf und das Gewinde abgeschnitten habe. Der Stab wird am Mitnehmer mit einer M6x20 Schraube befestigt, für die ein Gewinde in den 12 mm Stab gebohrt werden muss. Da ich später noch den Messschieber abbringen wollte habe ich zu erst den Mitnehmer an der Bohrsäule parallel zur Gehäusefront ausgerichtet. Da danach die Bohrungen am Mitnehmer und am Gehäuse nicht zentrisch waren, habe ich mir aus einem Stück Messingrohr und ein zwei Lagen Tesafilm eine Bohrbuchse gefertigt um den Kunststoffmitnehmer nicht zu beschädigen. Die Lage des Rundstabs habe ich mit Folienstift am Gehäuse markiert und dann die Bohrung für das M6 Gewinde an der Maschine mit einem Schrauber angebohrt. Fertig gebohrt und Gewinde geschnitten habe ich dann im Schraubstock auf der Tischbohrmaschine selbst.

Um auch die analoge Anzeige weiter verwenden zu können hab ich oben am Rundstab ein Stück flach gefeilt und ein zugeschnittenes Stück Aluminiumblech angebracht.

Fertig montiert sieht das ganz wie folgt aus.

 

3. digitale Tiefenmessung

1	Messschieber 75 mm
~	div. Kleinteile

Zufällig bin ich bei Pollin über den digitalen Messschieber von Daytools mit 75 mm Messbereich gestolpert. Dieser eignet sich meines Erachtens optimal für die gewünschte Funktion. Und lässt sich, da aus Kunststoff, sehr leicht bearbeiten.

Um den Messschieber an die Bohrmaschine zu montieren ist nicht viel Aufwand notwendig. Am besten beginnt man damit den Endstop des Messschiebers mit einem Messer abzuschneiden. Danach kann das “Lineal” vom Elektronikteil getrennt werden. Achtung dabei fällt ein kleines Federblech heraus, das später wieder im Gehäuseschacht und zur Stirnseite des Lineals montiert werden muß. Jetzt kann das Lineal an die Maschine gehalten werden und entsprechend, möglichst knapp, gekürzt werden. Ich war hierbei leider zu großzügig und musste deshalb erst den Elektronikteil auf einen Träger setzen um diesen dann an das Gehäuse der Tischbohrmaschine zu schrauben. Mittels einer Blechschraube und eines Holzklötzchens als Beilage schrauben wir das Lineal an den Mitnehmer der Bohrsäule. Hierbei ist auf senkrechte Lage des Lineals zu achten. Anschliessend können wir durch das bereits in den Schnabel gebohrte Loch die Lage des Befestigungslochs am Gehäuse anzeichnen, und danach bohren. Befestigen können wir den Elektronikteil wieder mit einer Blechschraube, oder wie ich mittels einer M3 Gewindeschraube, und eines weiteren Holzklötzchens. Zum endgültigen Ausrichten musste ich noch ein paar Lagen Gewebeklebeband als zusätzliche Beilage benutzen. Damit ist die Montage auch schon abgeschlossen.

Ich muss sagen die Modifikationen sind alle brauchbar. Vor allem der Tiefenstop ist eine echte Arbeitserleichterung, wenn mehrfach gleich tiefe Bohrungen benötigt werden. Wieso bei allen “günstigen” Tischbohrmaschinen dieser komische Tiefenstop mittels zweier Muttern verbaut ist, ist mir unbegreiflich. Ein Rundstab mit einem Stellring sind sicher nicht teurer in der Produktion als der Gewindestab mit den Muttern, aber zigmal einfacher zu handhaben.