Mir fällt in letzter Zeit immer deutlicher auf, dass ich mich beim Aufwand und noch mehr bei der Dauer meiner Holzwerkenprojekte regelmäßig nach unten verschätze.
Warum das passiert, dafür habe ich nur Mutmaßungen:
- Dinge, die man das erste Mal macht brauchen immer besonders lange.
- Wiederholende Tätigkeiten summieren sich stärker als man meint, selbst wenn jeder Schritt einfach und kurz ist.
- Nachdenken dauert länger als das eigentliche Handwerk hinterher.
- Nachdem es ein Hobby ist, hetze ich mich nicht.
Allerdings vermute ich zusätzlich auch noch Zweckoptimismus. Ich habe zu meiner Werkstatt ca. 15 Minuten Anfahrtszeit und kann meistens nur Samstags außerhalb der Ruhezeiten an meinen Projekten arbeiten. Abends nach der Arbeit schaffe ich es praktisch nie in die Werkstatt bevor ich keinen Lärm mehr machen darf. Vermutlich führt das dazu, dass ich mir immer wieder sage, ich muss aus der Zeit das beste machen.
Verschätzt Ihr Euch auch oft beim Projektaufwand? Wenn ja, woran liegt’s?
Geht mir absolut genau so. Wochentags bleibt nach der Arbeit keine Zeit, und einen Keller, in dem ich nachts verschwinden kann habe ich leider nicht (müde zu arbeiten wäre ohnehin nicht so toll).
Am Samstag bleiben dann ein paar Stunden, und Sonntags gehen höchstens Kleinigkeiten, sonst gucken die Nachbarn schräg. So schleppen sich alle Projekte über Wochen und Monate.
Vor jedem Schnitt muss ich dann noch grübeln, ob ich auch gerade keinen Fehler mache, bin schließlich kein Profi.
“Schön” zu hören, dass es anderen auch so ergeht…
Es beruhigt mich, dass das nicht nur mir so geht. Es würde vielleicht helfen, wenn meine Werkstatt im gleichen Haus wäre. Allerdings hat mein Keller hier solide 3,5 m² und da kann man nur sehr kleine Sachen bauen. Ist übrigens komisch, wenn man einem Leser mit gleichem Vornamen antwortet. Sieht aus wie ein digitales Selbstgespräch.