Handhobeln ist eine Kunst für sich

Werkbank im Chaos
Eine unaufgeräumte Werkbank ist nutzlos
Handhobel No. 5
Der Handhobel No.5 ist vermutlich der bekannteste unter den angelsächsichen Metallhobeln.

Mich hätte fast der Schlag getroffen, als ich heute in meine Werkstatt gekommen bin. Nachdem mir das letzte Mal die Zeit knapp geworden ist, habe ich einfach alles liegen und stehen gelassen wie es war. An sinnvolles Arbeiten ist da nicht zu denken.

Diesmal brauchte ich die Werkbank komplett frei, weil ich mich an das eine Handwerkzeug machen wollte, um dessen Handhabe ich mich seit Jahren erfolgreich gedrückt habe: den Handhobel. Um zu lernen wie man richtig damit umgeht, habe ich mir einen No. 5 und eine No. 7 gekauft. Eher günstige Modelle, weil ich noch nicht weiß, ob ich mit dem Hobel je warm werde. Ich muss gestehen, auf YouTube sah das Abrichten von Rohholz leichter aus als es in Wirklichkeit ist.

Meine Ergebnisse beim Abrichten eines rohen Ahornbretts sind eher bescheiden. Die Einstellmöglichkeiten der angelsächsischen Hobel sind für Anfänger erschlagend. Das braucht auf jeden Fall noch Übung.

Fräszirkel und warum man beim Fräsen eine Unterlage verwenden sollte

Unser heutiger Artikel beschreibt einen Fräszirkel, mit dem man auch sehr kleine Kreise schneiden kann.

Der eigentliche Trick für die kleinen Kreise sind die Löcher, die sich unter der Fußplatte des Fräsers verstecken. Sie sind für eine Senkkopfschraube angefast. Die Schraube Löcher haben den exakten Außendurchmesser einer metrischen Schraube, damit die Führung zuverlässig sitzt.
Das ist die gerechte Strafe, wenn man aus Faulheit auf eine Unterlage beim Fräsen verzichtet.
Zweikomponentenspachtel wetzt Werkbankscharten aus
Zweikomponentenspachtel hält die Werkbank plan.

Die Anwendung ist fast idiotensicher. Allerdings empfiehlt es sich, beim Fräsen auf der Werkbank immer eine Unterlage zu verwenden, die etwas abbekommen darf. Sonst fräst man aus Versehen in die Werkbank, wie man im Bild nebenan leicht erkennen kann.

Da mir das gerade beim Zirkelfräsen schon ein paar Mal passiert ist, möchte ich das jedem dringend ans Herz legen.

Weniger aus Schönheitsgründen, sondern weil Werkstücke beim montieren plan aufliegen sollen, repariere ich üble Scharten mit Zweikomponentenspachtel.

Besonders wenn man Stücke auf der Werkbank rechtwinklig ausrichten will, sollte die Oberfläche zuverlässig plan sein.

Falz schneiden auf der Tischkreissäge

Schmaler Falz auf der Tischkreissäge
Brett, von beiden Seiten mit einem schmalen Falz versehen.
Zwingen von oben in den Opferanschlag gesteckt
Zwingen von oben in den Opferanschlag gesteckt
Der Opferanschlag schützt den Längsanschlag
Der Opferanschlag schützt den Längsanschlag

Zwei Typen von Falzen schneide ich gerne auf der Tischkreissäge:

Entweder sehr große, weil dann weniger Späne entstehen als auf der Tischfräse und sehr schmale. Im Bild rechts ist das Brett von zwei Seiten stehend gefalzt um einen schmalen Steg zu erzeugen.

Wenn der Falz schmaler ist als das Sägeblatt breit, dann braucht man einen Opfer-Anschlag aus Holz. Die passenden Zwingen vorausgesetzt, reicht ein gerades Brett mit zwei Langlöchern.

Die Langlöcher sorgen dafür, dass die Zwingen nicht überstehen. Sonst wären sie dem Werkstück beim Schieben im Weg.

Die meisten Längsanschläge haben eine abnehmbaren Zweitanschlag, der mit Schrauben oder einer Klemmvorrichtung festgemacht ist. Den könnte man aus Holz nachbauen. Da der Opferanschlag aber per Definition ein Verschleißteil ist, wollte ich nicht zu viel Energie in seine Herstellung stecken.

Das Sägeblatt ist zuerst komplett versenkt und wird dann von unten langsam angehoben, so dass es sich in den Opferanschlag schneidet. Damit ist auch klar, warum man dafür nicht einfach den vorhandenen Anschlag verwenden kann.

Eimer am Zyklon implodiert

Implodierter Eimer
Der Staubfangeimer hat den Unterdrucktest nicht überlebt. Er ist implodiert.

So sieht das Ergebnis eines Experiments mit dem Eigenbauzyklon aus. Da der Eimer sich bei starken Unterdruck verformte wollten Thomas und ich ihn mit einem Ring innen verstärken. Mit dem Effekt, dass der Eimer mit einem lauten Knall implodiert ist. Wir haben drei Verbesserungsoptionen im Auge:

  1. Unterdruckventil (natürlich Eigenbau)
  2. komplettes Endoskelett oder
  3. anderer Fangbehälter — vorzugsweise etwas stabiler.

Am Rande: nach zwei Explosionen bei Projekten jetzt eine Implosion. Ich tue mir schwer damit, das als eine Trendwende in die richtige Richtung zu betrachten. Daran arbeiten wir wohl besser noch ein wenig.