Schiebehilfen

Finger haben die meisten von uns zehn. Und die kann man auch alle gut gebrauchen. Daher ist es besser, man steckt sie nicht in Schneiden, die mit hoher Geschwindigkeit rotieren.

Schiebehilfen gibt es in vielen verschiedenen Formen, je nach Anwendungsgebiet. Allen gemeinsam ist, dass im Zweifelsfall besser sie als die Finger auf Tuchfühlung mit einem Sägeblatt oder Fräser gehen.

Klassischer Schiebestock, wie er fast allen Sägen beiliegt

Dieser klassische Schiebestock ist bei vielen Sägen ab Werk mit dabei.

Getreu dem Motto: “das richtige Werkzeug für den Job” sollte man wissen, welcher Schiebestock wann am besten zum Einsatz kommt. Allerdings spielt hier auch persönliche Vorliebe eine Rolle.

Wenn man sich bei einem Schnitt unsicher ist, sollte man ihn nicht machen bevor man die Situation verändert hat. Die richtige Schiebehilfe kann die Sicherheit massiv verbessern.

Ich persönlich verwende den klassischen Schiebestock (links im Bild) nur für seitliche Führung. Für Führung entlang der Sägerichtung ist er mir zu rutschig. Der lange Hals bringt zwar die Hände weiter vom Sägeblatt weg, kostet aber auch Kontrolle.

Schiebestock für schmale Leisten

Mit diesem Schiebestock lassen sich sehr schmale Leisten am Längsanschlag führen.

 

Mehr Vertrauen habe ich in den L-förmigen Schiebestock (rechts im Bild). Hier liegt eine schöne lange Fläche auf dem Werkstück, was Verrutschen verhindert. Außerdem lässt sich mit der Form gut Druck nach unten aufbauen.

Die hier abgebildete, sehr schmale Variante ist besonders für das Schneiden von schmalen Leisten am Parallelanschlag geeignet.

Hinweis: den meisten Tischkreissägen liegt eine Querleiste bei, die man flach am Längsanschlag befestigen kann. Das erhöht Komfort und Sicherheit beim Schneiden schaler Leisten.

Schiebehilfe für Platten

Diese flache Schiebehilfe eignet sich gut für verdeckte Schnitte wie Nuten und Falze.

 

Flache Schiebeblöcke (links) sind für verdeckte Sägeschnitte und Arbeiten am Frästisch gut geeignet. In beiden Situationen steht das Werkzeug normalerweise nur knapp über die Tischoberfläche hinaus oder wird gar vom Werkstück verdeckt.

Eine rutschfeste Gummi- oder Wildlederbesohlung sind für diese Sorte Schiebeblock zwingend notwendig.

Mit diesen flachen Schiebeblöcken lässt sich besonders gut Druck nach unten aufbauen. Das ist nützlich beim Schneiden von Nuten, da das Werkstück gerne dazu neigt, auf dem Span aufzuschwimmen.

Variable Dreipunkt-Schiebehilfe

Diese Schiebehilfe ist eine selbst gebaute Variante des GRR-Ripper.

Rechts im Bild sieht man meine Redneck-Eigenbauvariante des Microjig Grr-Ripper. Die entscheidende Funktion ist die Dreipunktführung des Werkstücks beim Sägen.

Dabei lässt sich der mittlere Fuß verschieben, je nach Position des Schnitts. Der Komfortgewinn beim Führen des Werkstücks ist beachtlich.

Die Selbstbau-Variante kommt an das Original weder in Funktionsvielfalt noch Kampfgewicht heran. Leider ist der Grr-Ripper in Deutschland aber unverschämt teuer.

Wer Lust hat kann mal den Originalpreis in den USA (der durchaus angemessen ist) mit den Preisen für die Importware in Europa vergleichen. Nichts für schwache Nerven.

 

4 thoughts on “Schiebehilfen

    • Ich vermute, du fragst nach einer Bauanleitung für meinen Redneck-Gripper? Das “L” und die Schubplatte sind beide ziemlich simpel, die baut man sich am besten passend zur eigenen Handgröße.

      Für den Nachbau habe ich leider keine Bauanleitung. Das ist Version 1 eines Experiments. In der oberen Platte, die 27mm stark ist, sind vorne und hinten je eine T-Nut, in denen ein Schraubenkopf läuft. Hinterher ist man schlauer, daher empfehle ich, eine Schraube mit einem Vierkantkopf zu verwenden, Sechskant hackelt fürchterlich. Einer der Füße ist aus 18mm Multiplex, der andere aus 9mm. Damit kann man schon ziemlich kleine Leisten aus Brettern heraussägen. Der mittlere Fuß lässt sich nach links und Rechts verschieben nachdem man die Flügelmuttern öffnet.
      Kork als Antirutschlösung kann ich übrigens auch nicht empfehlen. Der setzt sich mit Sägestaub zu und wird mit der Zeit immer rutschiger. Da ist Gummi definitiv besser.

      Alles in allem wäre mir ein echter Gripper lieber. Wenn er hier im Handel zu vergleichbaren Preisen wie in den Staaten zu haben wäre. Habe ich aber noch nicht gefunden.

    • Allerdings sind die Verkäufer auf AE auch komplett schmerzbefreit was Fotos angeht. Da ist oft ein Foto vom Original drin und man bekommt dann ein “ähnliches” Produkt. Ist immer ein bisschen Roulette.

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