“Haartrocknerhalter”. So poetische Wörter bringt nur die deutsche Sprache hervor. Dieses Projekt fällt in die Kategorie “wenn’s schnell gehen muss”. Einen Vormittag hatte ich Zeit um eine Lösung für das Problem unseres bereits zweimal abgestürzten Haartrockners zu bauen. Der saß seit längerem wackelig oben in seiner provisorischen Wohnhaft auf der ausgeschalteten Handtuchheizung.
Erschwert wurde das Projekt nicht nur durch den Zeitdruck sondern durch den schlichten Fakt, dass im kleinen Bad unserer Familie außer im Bereich der Handtuchheizung kein vernünftiger Platz für den Haartrockner existiert. Das hieß von Anfang an, dass diese Heizung auch weiterhin Teil der Lösung sein musste.
So habe ich mich kurzerhand entschieden eine Art Klammerlösung zu bauen – mit erfreulich wenigen Teilen.
Die Grundkonstruktion mit zwei aufeinander senkrecht stehenden Brettchen war sofort klar. Eines davon als Ring um den Föhn zu halten, das andere als Verbindung zu den Sprossen der Handtuchheizung.
Die Reihe mit den Löchern wird entlang der gemeinsamen Mittellinie aufgetrennt – fertig ist die Klammer.
Die Löcher für die Heizungssprossen und deren Abstände habe ich mit der Schublehre ausgemessen. Allerdings waren die Bohrer exakt im Durchmesser der Rohre, wodurch die kleinste Abweichung dazu geführt hat, dass die Klammer nicht passt. Deshalb musste ich das obere und untere Loch jeweils um einen halben Millimeter in eine Richtung aufweiten.
Vor dem Verbinden der beiden Bretter mit Dübeln kam mir dann noch die Idee das Haltebrett nach oben überstehen zu lassen und eine Mulde für den Griff des Föhns einzubauen. Außerdem habe ich noch einen kleinen Keil als Stabilisator eingeleimt.
Wichtig war die Maserungsrichtung. Das Klammerteil steht mit der Maserung aufrecht, damit die Lochreihe nach dem Aufsägen stabil bleibt. Der Haltering steht mit der Maserung längs zur Belastungsrichtung.
Das Ganze habe ich (mit Ausnahme der Löcher) mit Handwerkzeugen im Keller gebaut. Säge, Hobel, Raspel, Feile. Das schonte mein Zeitbudget, weil mir das die Fahrt in meine angemietete Werkstatt erspart hat.
Für’s Lackieren hat die Zeit nicht mehr gereicht. Mal sehen, ob ich das noch irgendwann nachhole.
Ein dummer Standardfehler ist mir beim Bauen auch unterlaufen. Den möchte ich teilen, vielleicht hilft der Hinweis ja jemandem den gleichen Fehler in ähnlicher Situation zu vermeiden. Ich habe die Kanten der Einzelteile mit der Feile abgerundet bevor ich sie zusammengebaut habe. Das lässt sich so besser einspannen und geht schneller und bequemer. Allerdings habe ich trotz gutem Vorsatz eine Stelle zu viel abgerundet, da wo die Brettchen sich an den Kanten treffen und das sieht man. Besonders ärgert mich, dass ich eigentlich vorher daran gedacht hatte, im Eifer des Abrundens aber nicht mehr.
Da wird sich meine Frau aber freuen, wir haben fast das selbe Problem.