Handhobel verbessern

Spanbrecher schleifen

Der Spanbrecher funktioniert nur dann so wie er soll, wenn sich zwischen Hobeleisen und Spanbrecher kein Span fangen kann. Dafür muss der Spanbrecher vorne plan oder noch besser mit einem minimalen nach hinten geöffneten Winkel aufliegen. Der kleine Winkel sorgt dafür, dass der Spanbrecher auch dann vorne keine Lücke lässt, wenn man mit der Klappe von oben Druck ausübt.

Die Kante der Spanbrecher sind schlecht verarbeitet

Im Marko erkennt man die schlechte Qualität der Spanbrecher.

Im Bild ist der rechte Spanbrecher besonders schlecht gefertigt. Ohne Verbesserung funktioniert ein damit versehener Hobel nicht vernünftig.

Eigentlich sollte der Spanbrecher aufliegen

Der Spanbrecher hat vorne einen offenen Winkel. Hier sammeln sich Späne.

In der Seitenansicht sieht man das Problem noch deutlicher. Der Spalt, der durch den Winkel vorne am Spanbrecher entsteht, verstopft mit Sicherheit.

Die Lösung besteht darin, die vordere Kante zu schleifen. Entweder wie hier auf dem Wasserstein (unnötig kompliziert) oder einfach mit einem Stück Scheifpapier auf einer ebenen Fläche. Am besten “hängt” dabei der hintere Teil des Spanbrechers ein bisschen, damit ein minimaler Winkel nach innen entsteht.

Spanbrecherkante plan schleifen

Die Kante vorne am Spanbrecher muss plan oder noch besser leicht nach hinten geöffnet sein. Dazu muss am Ende der Spanbrecher so geschliffen werden, dass die hintere Seite unter der Schleiffläche hängt.

Hobelsohle abrichten

Die Sohle eines Hobels leidet mit der Zeit. Auch wenn die größte Beanspruchung naturgemäß am Hobeleisen auftritt, so schleift sich doch langsam die Sohle ein. Ein planes Hobelergebnis darf dann nicht mehr unbedingt erwarten.

Abgenutzte Hobelsohle

Mit der Zeit zeigen sich Gebrauchsspuren an der Hobelsohle

Sieht man sich das Bild oben in Vergrößerung an, dann erkennt man die Abgenutzten Stellen.

Die günstige Methode

Wer einen gebrauchten Hobel kauft möchte meist Geld sparen und hat nicht zwangsläufig einen anderen Hobel zur Hand um die Hobelsohle des gebrauchten auf Vordermann zu bringen. Es gibt aber eine viel preisgünstigere Methode.

Man nehme:

  1. Den Rest einer geschliffenen Fensterbank eine dicke plane Fließe (bekommt man oft im Baumarkt als Abfallstück)
  2. Schleiffließ (80er und 180er Körnung)
  3. Sprühkleber
Hobel auf Steinplatte abrichten

Ein Fensterbankrest dient als plane Unterlage und Referenz

Der Sprühkleber sorgt dafür, dass das Schleiffließ flach und unverrückbar auf der Steinplatte aufliegt.

Schleiffließ auf planer Platte

Das Schleiffließ muss plan und ohne Wellen und Knicke aufliegen

Danach den Hobel mit gleichmäßigem Druck plan schleifen. Dabei bitte nicht wackeln.

Hobel plan schleifen

Die Hobelsohle wird auf der Steinplatte mit dem Schleiffließ plan geschliffen

Obwohl im Bild oben nur eine Hand zu sehen ist, immer mit beiden Händen arbeiten. Ich musste die Fotokamera halten und wollte, dass man auch den Hobel sehen kann.

Schleifstaubspuren die die Hobelsohle hinterläßt

Schleifstaubspuren die die Hobelsohle hinterläßt

Die Schleifstaufspuren auf dem Fließ lassen keinen Zweifel daran, wo die hohen Stellen der Sohle waren. Das Muster ist typisch: wenn der Hobel oft auf Stirnseiten verwendet wird, dann wird er in der Längsrichtung in der Mittel hohl.

Man kann das auch auf dem nächsten Bild schön erkennen: die Außenseiten sind dort matt, wo sie sich am 80er Schleiffließ herunterschleifen. Der glänzende Teil zeigt, dass die Sohle noch nicht plan ist.

Glänzend und matt: die Sohle ist noch nicht plan

Die matten Stellen zeigen wo die Sohle bereits geschliffen wurde. Erst wenn alles matt ist, ist die Sohle plan.

Außerdem ist es eine gute Idee regelmäßig den Winkel zu kontrollieren. Wenn der nicht stimmt sollte man auf keinen Fall versuchen, den Hobel zu kippen beim Schleifen, sondern nur den Druck stark auf die höhere Seite verlagern.

Winkel der Hobelsohle prüfen

Die Hobelsohle sollte mit den Seitenwänden im rechten Winkel stehen

So sieht die plane Sohle aus, nachdem sie mit 180er Papier nachgeschliffen wurde. Das habe ich auf der Rückseite meines Fensterbankabschnitts befestigt.

Sohle plan hobeln

Wer bereits einen Hobel besitzt, der eine ordentliche Sohle hat, kann damit auch den gebrauchten Hobel wieder plan bekommen. Das geht deutlich schneller.

Hobelsohle plan hobeln

Wenig verwunderlich: die Sohle eines Hobels kann man auch mit einem anderen Hobel plan bekommen

Das Ergebnis ist das gleiche wie bei der Budget-Methode.

Plane Sohle nach Hobeln

Nach einer, maximal zwei Minuten ist die Hobelsohle plan gehobelt

Nicht übertreiben: das Hobelmaul wächst

In beiden Fällen sollte man nur gerade soviel von der Sohle abtragen, wie unbedingt notwendig. Schließlich wächst mit jedem Stückchen, das die Sohle flacher wird, das Hobelmaul — und das hat seine spezielle Größe ja aus gutem Grund. Wenn man den Prozess öfter wiederholt, wird das Hobelmaul zu groß. Dann muss man einen Einsatz bauen, um es wieder zu verkleinern und das ist dann eine aufwendigere Aktion.

Kanten abrunden

Kanten der Hobelsohle abrunden

Rundet man die Kanten der Hobelsohle mit einer Feile leicht ab, bleibt man an Unebenheiten nicht mehr hängen.

Diesen Trick habe mir bei Paul Sellers abgeguckt: die Kanten am Hobel müssen rund sein. Sonst bleibt man an jeder kleinen Unebenheit hängen — und die will man ja schließlich beseitigen.

Also, egal ob Holz- oder Metallhobel: ran an die Kanten mit der Feile und einen kleinen Radius vorne und hinten erzeugen. Die seitlichen Kanten brauche wenn überhaupt nur eine ganz kleines Bisschen für diagonale Nutzung.

Das kostet ein bisschen Überwindung, weil man ja eigentlich soviel ebene Hobelfläche wie möglich haben will.

Es lohnt sich aber auf jeden Fall. Mich hat vorher das Hängenbleiben immer fast wahnsinnig gemacht. Mir ist völlig schleierhaft, warum das bei Metallhobeln nicht ab Werk so ist.

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