Mein Sohn steht oft mit mir im Werkkeller, sieht mir beim Bauen zu und will auch selber mithelfen. Zu Weihnachten 2021 wollte er eine Hobelbank haben. Ich sagte: OK, wenn Du mithilfst, sie zu bauen.
Wir hatten noch dicke Fichtenbohlen von einer Behelfstreppe am Haus übrig. Die sahen nach einem Jahr draußen in den Elementen fürchterlich aus. Allerdings nur solange, bis sie gehobelt waren.
Um meinen Dickenhobel zu schonen habe ich die Platte erst grob abgehobelt. Damit vor allem kein Schmutz mehr dran war. Dann habe ich die Außenseiten der konkavenseiten plan gehobelt und das Brett auf ein gerades Siebdruckbrett gespannt. Das habe ich als Schlitten benutzt und die Oberseite mit meinem Dickehobel plan gehobelt. Dann habe ich den Balken ausgespannt, umgedreht und noch einmal durch den Dickenhobel geschickt. Zuletzt habe ich die Schmalseite mit dem selbst gebauten Abrichthobel abgerichtet.
Als nächstes musste aus den jetzt gehobelten und abgerichteten Balken eine massive, astfreie Arbeitsplatte werden. Dazu habe ich die Balken zuerst mit der Bandsäge in Streifen geschnitten und dann abgerichtet. Um eine Dicke Platte zu bekommen habe ich die Streifen 5 cm breit geschnitten und dann an den Breitseiten aufeinander geleimt.
Wenn man selbst Leimholz macht, und darum handelt es sich bei der Arbeitsplatte, muss man darauf achten, dass die Maserung an der Stirnseite entweder stehende Ringe hat, oder man die Ringrichtung bei Bögen immer wechselt. Dann verzieht sich das Leimholz weniger
Vor einer Weile hatte ich eine winzige, billige Vorderzange gekauft. Die Qualität ist eher mäßig, aber für eine Kinderhobelbank reicht sie alle mal. Mein Sohn hatte sie in der Werkstatt gefunden. Genau genommen war das der Auslöser für das Projekt, weil sie ihm so gut gefiel.
Die Beine habe ich mit selbst gemachten losen Zapfen verbunden. Die Zapfenschablone und ihre Nutzung werde ich demnächst in einem eigenen Artikel beschreiben.
Mit der Zapfenschablone habe ich oben an den Beinen und mit 10 cm Abstand vom Boden Zapfenlöcher gefräst. Ein 18mm Fräser ist dabei sehr praktisch, weil man dann die Zapfen einfach aus handelsüblichen 18mm Buchenbrettern herstellen kann. Der Viertelstabfräser, der die Zapfen abrundet ist mit den üblichen 9,5 mm zwar ein bisschen zu groß, das macht aber nichts, sofern man dafür sorgt, dass die volle Tiefe ausgenutz ist. Die Zapfenseiten sind dann etwas kleiner als halbrund und passen auf jeden Fall.
Wichtig ist, dass man hier noch nicht verleimt. Es fehlen noch Senklöcher für die Schrauben zum Tisch und Zapfenlöcher für die Querbalken unten.
Der Falz im Querbalken trägt später das Bodenbrett, auf das man Werkzeug legen kann.
Fehlt noch die Bodenplatte und die Querbalken. Erst habe ich die Querbalken einseitig befestigt, dann die Bodenplatte eingesetzt und dann die Beine der rechten Seite montiert.
Das Weihnachtsgeschenk kam gut an. Mein Sohn war besonders stolz darauf, dass er mitgeholfen hat.