Für die Werkbank auf der Hobbyholzwürmer Projektseite habe ich kürzlich eine Vorderzange im Webshop Dieter Schmid besorgt. In diesem Beitrag zeige ich kurz, wie sich die Werkbank mit der Vorderzange aufrüsten lässt.
Als erstes habe ich die Tischplatte unterfüttert. Es waren noch Balkenreste vom Rahmenbau übrig, die hatten natürlich die passende Höhe.
Darauf kam dann nochmal eine 18 mm Multiplex-Platte mit einer Aussparung für das Bein. Darauf habe ich die Führung der Vorderzange montiert.
Dann habe ich die hintere Querverbindung abgeschraubt und die Zange nach vorne herausgezogen. Dabei empfiehlt es sich, die zwei Halbschalen der Schnellverstellung aufzufangen, damit sie nicht auf den Boden fallen und beschädigt werden.
Anschließend habe ich die hintere Backe mit Schraubzwingen positioniert und die Löcher für die Spindel und die Führungsstangen von hinten durch die Führung angezeichnet. Nachdem ich die Löcher je zwei Millimeter größer im Durchmesser als Stangen und Spindel in die hintere Backe gebohrt hatte, habe ich sie probehalber wieder am Tisch befestigt und überprüft, dass die Stangen und die Spindel durch die Backe in die Führung gehen. Als das geklärt war, habe ich die Löcher auf die vordere Backe übertragen.
Der Rest war Montagearbeit: Backen auffädeln, Führungsstangen in die Führung setzen, Schnellverschluss einsetzen, Spindel bis zum hinteren Ende der Führung durchkurbeln und Querverbindung anbringen. Die hintere Backe am Tisch ausrichten und festschrauben. Und zu guter Letzt, die vordere Backe ausrichten, Vorderzange schließen und die vordere Backe festschrauben.
Fehlt noch ein Zangenschlüssel, den ich demnächst baue.
Hallo Sebatian, wo hast du die Vorderzange also die Metallteile gekauft? Hast du eine Verlinkung für mich?
Hi Reinhold,
Die Vorderzange habe ich bei https://www.feinewerkzeuge.de/spindel.html bestellt. Mechanisch bin ich mit Ihr auch nach vier Jahren noch seht zufrieden. Allerdings muss man beim Rostschutz aufpassen. Ich hatte eine Weile lang eine Werkstatt mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit (kann ich nicht empfehlen) und da haben die Läufer ordentlich gerostet, sodass ich sie nach dem Umzug entrosten musste.
Kann man dagegen schon vorher einen Rostschutzspray aufsprühen?
Bei Teilen, die Staub fangen ist Rostschutz immer so eine Sache. Öl hilft ja z.B. bekanntlich. Allerdings klebt daran dann auch der Staub. Bei Holzspänen ist das nicht so schlimm, die putzt man einfach gelegentlich weg. Metallspäne sind dagegen ein Problem.
Ich verwende dennoch Öl, weil mir sonst die Mechanik zu schwer geht. Das heißt halt regelmäßig putzen und nachschmieren.
Der wichtigste Punkt ist aber, dass eine Werkstatt meiner Meinung nicht mehr als maximal 60% Luftfeuchtigkeit haben sollte. Im Moment habe ich im Durchschnitt 50%. Das passt.
Hallo,
Warum sind einige Vorderzangen asymetrisch gebaut?
Spindel ausserrmittig oder ganz neben beiden Führungsstangen?
Es gibt mehere Gründe für die Assymetrie.
Zum einen kann man bei assymetrischer Spindel auf einer Seite etwas größere Teile vertikal durchstecken. Das ist z.B. praktisch, wenn man Seitenteile von Schubladen an der Stirnseite bearbeiten will.
Bei den Schnellspannzangen braucht der Verriegelungsmechanismus meistens in eine Richtung mehr Platz als in die andere, das ist bei meiner z.B. so. Da klappt etwas zur Seite, wenn man sie entspannt.
Servus Sebastian,
erst einmal Respekt für deine Leistung und tausend Dank für den Bericht.
Ich möchte mir auch eine Werkbank mit Zange bauen, und hab da gleich eine Frage:
Wie hat sich die Zange bewährt? Die Bretter gehen relativ weit über die Oberkante der eigentliche Zange. Hattest du damit Probleme, haben sich die Bretter verzogen oder mussten sie getauscht werden?
Bzw. würdest du die Zange wieder so einbauen?
Ich schwanke nämlich zwischen deiner Zange und einen Tischlerschraubstock. Daher wäre deine Langzeiterfahrung interessant.
Vielen lieben Dank für deine Antwort vorab,
Liebe Grüße Alex
Hi Alex,
Ich bin ausgesprochen zufrieden mit der Vorderzange. Besonders die Schnellverstellumg möchte man nicht mehr missen, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat. Ich hatte ein Rostproblem in einer meiner früheren Werkstätten, aber dort war die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass alles gelitten hat, nicht nur die Vorderzange. Ich konnte sie weitgehend entrosten und sie hat seit dem nicht mehr nennenswert weiter gerostet.
Wenn man wie ich die Zange hochbaut, dann muss man massive Backen verwenden. Ca. 6 cm oder auch mehr auf beiden Seiten. Die Hebelkräfte sind gewaltig. Ich habe mir außerdem angewöhnt, bei azentrischem Spannen immer auf der Gegenseite ein etwa gleich dickes Stück beizuspannen.
Schönen Gruß,
Sebastian